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3D DruckAllgemein

Gibt es 3D-Druckdienstleister, die auch Nachbearbeitung und Lackierung anbieten?

By 20. Dezember 2025No Comments6 min Lesezeit
Powerfuse S – Nachhaltige Glättung für industrielle 3D-Druckteile.

Gibt es 3D-Druckdienstleister, die auch Nachbearbeitung und Lackierung anbieten?

Wer sich mit 3D-Druck beschäftigt, merkt schnell: Der eigentliche Druck ist nur ein Teil der Wertschöpfung. In der Praxis entscheidet oft nicht, wie ein Bauteil gedruckt wird, sondern wie es danach aussieht, sich anfühlt und funktioniert. Oberfläche, Farbe, Haptik, Dichtigkeit oder Montagefähigkeit sind entscheidend – egal ob Prototyp, Kleinserie oder funktionales Endbauteil.

Die kurze Antwort lautet: Ja, es gibt 3D-Druckdienstleister, die Nachbearbeitung, Lackierung und weiterführende Veredelung anbieten.

Die entscheidende Frage ist jedoch: Welche Verfahren bringen wirklich einen Mehrwert – und für welchen Anwendungsfall?

Warum Nachbearbeitung im 3D-Druck unverzichtbar ist

Ein frisch gedrucktes Bauteil ist selten sofort einsatzbereit. Je nach Druckverfahren sind Oberflächen rau, offenporig oder von Pulver- und Stützresten geprägt. Ohne Nachbearbeitung kann das zu ganz praktischen Problemen führen: schlechte Optik, erhöhte Reibung, mangelnde Reinigbarkeit oder eingeschränkte Funktion.

Professionelle 3D-Druckdienstleister betrachten Nachbearbeitung deshalb nicht als Zusatzleistung, sondern als festen Bestandteil der Prozesskette. Sie entscheidet darüber, ob aus einem gedruckten Teil ein produktives Bauteil wird.

Chemisches Glätten: Wenn Oberflächen funktional werden sollen

Pulverbettverfahren wie SLS oder HP Multi Jet Fusion erzeugen sehr robuste Bauteile, jedoch mit offenporiger Oberfläche. Mechanisches Schleifen ist hier oft aufwendig und geometrisch begrenzt.

Chemisches Glätten homogenisiert die Oberfläche gezielt, ohne die Geometrie zu verändern. Das Ergebnis sind glatte, geschlossene Oberflächen, die sich besser reinigen lassen, weniger Reibung erzeugen und deutlich näher an seriennahe Kunststoffteile herankommen.

Für Anwender bedeutet das: höhere Bauteildichtigkeit, bessere Optik und ein Teil, das sich auch im täglichen Einsatz bewährt. Zusätzlich sind sie antibakteriell abwaschbar.

Powerfuse S – Nachhaltige Glättung für industrielle 3D-Druckteile.

Effizientes chemisches Glätten mit der Powerfuse S für PA11, PA12, TPU und andere Materialien.

Trowalisieren (Gleitschleifen): Gleichmäßige Oberflächen für Serienqualität

Ein weiteres wichtiges Verfahren ist das Trowalisieren, auch Gleitschleifen genannt. Dabei werden Bauteile in einem kontrollierten Prozess mit Schleifkörpern bewegt, um Kanten zu brechen, Oberflächen zu egalisieren und Rauheiten gleichmäßig zu reduzieren.

Der große Vorteil:

Trowalisieren wirkt gleichmäßig auf das gesamte Bauteil, auch an schwer zugänglichen Stellen. Es eignet sich besonders für:

  • funktionale Kleinserien
  • Bauteile mit vielen Kanten
  • Teile, die anschließend gefärbt oder beschichtet werden sollen

Für den Anwender bedeutet das reproduzierbare Qualität, geringere Verletzungsgefahr durch scharfe Kanten und ein deutlich hochwertigeres Erscheinungsbild.

Färben von 3D-Druckteilen: Serienoptik mit System

Färben ist weit mehr als ein optischer Schritt. Moderne Systeme wie die DyeMansion DM60 ermöglichen ein tiefes, gleichmäßiges Durchfärben von Kunststoffbauteilen – reproduzierbar, industrietauglich und serienfähig.

Im Gegensatz zur Lackierung wird die Farbe nicht nur aufgetragen, sondern dringt in die Oberfläche ein. Das Ergebnis:

  • abriebfeste Farbe
  • keine Abplatzer
  • gleichmäßige Optik auch bei komplexen Geometrien

Für Anwender ist das ideal, wenn Bauteile:

  • sichtbar sind
  • farblich unterschieden werden müssen
  • eine hochwertige Serienanmutung erhalten sollen

Gerade bei Kleinserien oder variantenreichen Produkten ist industrielles Färben oft wirtschaftlicher und robuster als Lackieren.

Färbelösung für Kunststoffteile DyeMansion DM60

Verdichten: Wenn Bauteile dicht und belastbar sein müssen

Additiv gefertigte Bauteile besitzen konstruktionsbedingt mikroskopische Poren. In vielen Anwendungen ist das unkritisch – bei Gehäusen, Fluidkontakt oder mechanischer Dauerbelastung jedoch nicht.

Durch Verdichten werden diese Poren gezielt geschlossen. Das verbessert Dichtigkeit, mechanische Stabilität und Langzeitverhalten. Für Anwender bedeutet das: 3D-Druckteile werden echte Funktionsteile, nicht nur Anschauungsmodelle.

Fügen und Vormontage: Wenn aus Einzelteilen Baugruppen werden

Nicht jedes Bauteil lässt sich sinnvoll in einem Stück drucken. Modulare Konzepte sind oft effizienter. Viele Dienstleister bieten daher auch Fügen, Kleben oder Vormontage an.

Das reduziert Montageaufwand beim Kunden, sorgt für reproduzierbare Baugruppen und spart Zeit – besonders bei Kleinserien.

Tribologische Optimierung: Wenn Reibung und Verschleiß entscheidend sind

Bei bewegten Bauteilen oder Kontaktflächen spielen Reibung und Verschleiß eine zentrale Rolle. Ungünstige Oberflächen können zu Geräuschen, schneller Abnutzung oder Funktionsverlust führen.

Durch gezielte tribologische Nachbehandlungen lassen sich Reibwerte reduzieren und Oberflächen an die Anwendung anpassen. Für Anwender bedeutet das leisere, langlebigere und zuverlässigere Bauteile.

Coatings: Schutz, Funktion und Optik in einem Schritt

Beschichtungen schützen 3D-Druckteile vor UV-Strahlung, Chemikalien oder Abrieb. Gleichzeitig können sie Haptik, Farbe oder technische Eigenschaften definieren.

Ein gutes Coating verlängert die Lebensdauer von Bauteilen und sorgt dafür, dass sie auch unter anspruchsvollen Bedingungen stabil funktionieren.

Folientransfer: Serienoptik ohne Werkzeugkosten

Wenn Logos, Skalen oder grafische Elemente gefragt sind, bietet Folientransfer eine flexible Lösung. Designs lassen sich sauber und reproduzierbar aufbringen – ohne Werkzeuge, ohne hohe Mindeststückzahlen.

Ideal für Kleinserien, Bedienflächen oder kundenspezifische Varianten.

Profi-Tipp: Texturen direkt in die 3D-Druckdaten integrieren

Ein oft unterschätzter Hebel liegt bereits im CAD-Modell. Texturen, Muster oder funktionale Oberflächen können direkt in die 3D-Druckdaten integriert werden.

Das bringt klare Vorteile:

  • weniger Nachbearbeitung
  • definierte Haptik ohne Zusatzprozesse
  • bessere Griffigkeit
  • optische Aufwertung ohne Lack

Wer Texturen von Anfang an mitdenkt, nutzt die Stärken des 3D-Drucks konsequent aus und spart Zeit sowie Kosten.

Ein gutes Bauteil entsteht nicht nur im Drucker

Ja, es gibt 3D-Druckdienstleister, die Nachbearbeitung, Lackierung, Färben, Gleitschleifen und weitere Veredelungsverfahren anbieten. Der entscheidende Unterschied liegt darin, wie gezielt diese Verfahren eingesetzt werden – und ob sie zur Anwendung passen.

Wer Nachbearbeitung strategisch nutzt und Design, Material und Finish zusammendenkt, macht aus einem gedruckten Teil ein marktfähiges Produkt.

Wenn Druck, Design und Finish zusammenspielen sollen

Sobald 3D-Druck produktiv eingesetzt wird, lohnt sich ein ganzheitlicher Blick auf Technologie, Material, Design und Nachbearbeitung.

druckerfachmann.de unterstützt produzierende Unternehmen dabei, genau diese Prozessketten aufzubauen – von der richtigen Drucktechnologie über Systeme wie DyeMansion DM60 bis hin zur stabilen Serienanwendung. Als bundesweit autorisierter Fachhändler für HP Multi Jet Fusion und Formlabs 3D-Drucklösungen denken wir 3D-Druck nicht in Maschinen, sondern in funktionierenden Bauteilen.

📩 3d@druckerfachmann.de

Ein gutes Bauteil endet nicht beim Druck –

sondern dort, wo es zuverlässig eingesetzt wird.

Dominik Heinz

Dominik Heinz ist Diplom-Ingenieur und Experte für Additive Fertigung mit über 20 Jahren Erfahrung im B2B-Projektgeschäft. Seit 2018 leitet er bei der druckerfachmann.de GmbH & Co. KG in Berlin den Bereich 3D-Druck & Additive Fertigung. Als Host des „OT 3D Werkstatt Podcasts“ teilt er regelmäßig praxisnahe Einblicke in die digitale Transformation der Orthopädietechnik unter Zuhilfenahme von 3D Drucklösungen.

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